
Raumreise -
Wohin geht die Reise mit den neuen Arbeitswelten?
Zusammenfassung unserer Veranstaltung vom 15.07.2021
Mit den Ergebnissen unserer Umfrage „Homeoffice – gekommen, um zu bleiben?“ gewappnet, haben wir, die raum rebellen, eine Vision entwickelt, wie die zukünftige Arbeitswelt aussehen kann. Um dieses Resultat der Öffentlichkeit zu präsentieren, haben wir uns für eine Online-Veranstaltung entschieden, in der wir unsere Gäste auf eine Raumreise mitnehmen möchten. Von der Geschichte des Büros, über die Umfrageergebnisse und einem Bericht über die Umsetzung eines neuen Flächennutzungskonzeptes bis hin zu unserer Darstellung einer Idee, wie sich die Arbeitsumgebung für einen Betrieb entwickeln kann.
Die Geschichte des Büros
Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste und der Vorstellung der Keynote-Speaker starteten wir unsere Raumreise mit Carsten Knoch, seines Zeichens Unternehmensberater und Sozialanthropologe, der uns einen unterhaltsamen und informativen Überblick über die Entwicklung des Büros präsentierte. Zuerst stellte er das Holzmodell eines Getreidespeichers, eine Grabbeigabe für einen ägyptischen Beamten vor, das in zwei Bereiche unterteilt war, dem eigentlichen Getreidespeicher und einer „Schreibstube“ für die „Buchführer".



Die Geschichte ging weiter über Mönche in ihren Skriptorien, die von Cosimo di Medici gebauten Uffizien (lat. Büro) in Florenz bis hin zur Entwicklung von Aktiengesellschaften in Zeiten des Kolonialismus. Technische Errungenschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, wie z. B. die Eisenbahn, die industriellen Produktion, das Telefon und die Schreibmaschine haben die Bürowelt weiter gewandelt und der Weg für Großraumbüros oder „Schreibpools“ geebnet. Dank tragbarer Arbeitsgeräte wie Laptops und Tablets hat sich die Arbeitslandschaft weg vom festen Arbeitsplatz hin zu unterschiedlichen mobilen Konzepten weiterentwickelt. In den letzten 1 ½ Jahren wurde die Arbeit Corona bedingt zu großen Teilen ins Homeoffice „verbannt“.
Umfrage: Homeoffice - gekommen um zu bleiben?
Mit dieser Entwicklung beschäftigt sich unsere Umfrage, die wir Anfang dieses Jahres gestartet haben. Miriam Uhl von den raum rebellen berichtet, welche Themen bei der Umfrage betrachtet wurden und welche Erfahrungen und Empfindungen die Teilnehmer beschäftigt haben. Wie fühlt es sich an im Homeoffice zu arbeiten? Hat sich das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber verändert? Wie sieht denn der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden aus? Wollen die Arbeitnehmer im Homeoffice bleiben? Was wünschen sie sich für die Zukunft im Büro?

Als großes Plus haben die Befragten eine neue Flexibilität und eine Zunahme der Familien- und Freizeit festgestellt. Damit einher geht aber auch die Befürchtung, dass ihnen genau diese Flexibilität nach der Pandemie wieder genommen werden könnte. Die Distanzierung und der Kommunikationseinbruch von und mit den Arbeitskollegen wurde von den Arbeitnehmern als größter Nachteil bezeichnet.
Die Ergebnisse der Umfrage stehen weiter unten auf dieser Seite gratis zum Download bereit.
NeWork bei der Mercedes Benz Bank
Nach der Pause berichten Susanne Behrens und Matthias Lamparter von der Mercedes-Benz Bank in Stuttgart vom neuen Sharingmodell am Pragsattel in Stuttgart, bei dem auch die Führungskräfte teilnehmen sollen.
Dabei hat sich die Pandemie als Booster für das hybride Arbeiten erwiesen mit direkter Auswirkung auf die Flächenplanung. Ein klarer Fokus liegt in der Aufteilung und Ergänzung der gewohnten Arbeitsumgebung mit sogenannten sekundären Flächen wie agile und kreative Arbeitsbereiche, Besprechungsräume, Rückzugsbereiche für fokussiertes Arbeiten, vertrauliche Gespräche oder Konferenzen. Das mobile Arbeiten ist somit auch hier Bestandteil der NeWork Ausrichtung geworden.
Szenenwechsel - Vision eines neuen Nutzungsmodells
Zum Abschluss stellten die raum rebellen ihre Vision einer zukünftigen Bürowelt vor.
Unter dem Titel „Szenenwechsel“ wird die Bürofläche zu einer „Bühne“, auf der die jeweils benötigten „Requisiten“ an Ort und Stelle gebracht werden und die Flächen als Szenen auf die Bedürfnisse angepasst werden können.
Der offene Raum kann zu unterschiedlichen Teilen zu unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Firmen, Betrieben oder auch Bereichen einer Firma gebucht werden. Anhand einer stilisierten Fläche wird beispielhaft gezeigt, wie diese unterschiedlich bespielt werden kann.
In der Mitte befindet sich jeweils ein Bereich als zentraler Begegnungskern – mit Café, Meeting- & Besprechungsräumlichkeiten, kleinere Rückzugsmöglichkeiten, …
Der Rest der Fläche ist die leere Bühne, die in unterschiedliche Szenen eingeteilt werden kann, je nach den Anforderungen des jeweiligen Nutzers.
In unserem Beispiel wurden bewusst lediglich Interaktionsflächen dargestellt und auf Schreibtische verzichtet. Die klassische „Schreibtischarbeit“ wird ins Homeoffice verlagert oder in Coworkingflächen mit Fokusbereichen erledigt.

Dank und Ausblick
Vielen Dank, lieber Carsten für diesen sehr spannenden Vortrag über die "Büro-Geschichte“, deren Beginn wahrscheinlich keiner im alten Ägypten vermutet hätte.
Lieben Dank Susanne und Matthias, dass wir einen Einblick in euer Konzept und eure Büroräumlichkeiten bekommen durften. Wir möchten uns ebenfalls bei unseren Gästen bedanken, die diese Raumreise mit uns gewagt haben und freuen uns, Sie beim nächsten Mal wieder begrüßen zu dürfen.
Last but not least gilt unser Dank auch Florian Knoll, der uns seine Räumlichkeiten, sein Equipment und vor allem sein Know-How im Collaboration Center in Leinfelden-Echterdingen zur Verfügung gestellt hat. Zudem haben wir uns über die fröhliche Begleitung des Abends durch seine zwei Hunde gefreut.
Nach unserer ersten Online-Veranstaltung haben wir Lust auf mehr und planen bereits weitere Sessions in dieser Art. Den vielfach geäußerten Wunsch, sich in einem Jahr nochmals zum diesmaligen Thema auszutauschen, greifen wir gerne auf, um gemeinsam zu sehen, wie sich bis dahin alles entwickelt hat. Wir freuen uns jedenfalls schon sehr darauf, neue und alte Themen mit unseren Gästen zu diskutieren und voneinander zu lernen.
Behind the Scenes
























Homeoffice - gekommen um zu bleiben?
Die Geschichte hinter der Raumreise

Seit der Pandemie gibt es viele Mutmaßungen und Studien, wie die Bürowelt der Zukunft aussieht.
Von: „Es wird nur noch im Homeoffice gearbeitet werden. Büroflächen werden überflüssig.“, bis zu „Es wird alles wie vorher. Unternehmen werden die Mitarbeiter sofort wieder ins Büro holen.“ ist alles dabei.
Als raum rebellen planen wir unterschiedlichste Arten von Arbeitsumgebungen deutschlandweit.
Gerade deshalb ist es uns wichtig herauszufinden, was die Menschen in unserem Umfeld in Sachen Büro und (Heim-) Arbeitsplatz bewegt.
Unsere Umfrage
Im Februar 2021 starteten wir daher eine stichprobenartige Umfrage in unserem Kunden- und Bekanntenkreis, über unsere Website sowie über soziale Netzwerke. Fokus der Befragung lag auf räumlichen und emotionalen Aspekten des Homeoffice, sowie Zukunftsgedanken unserer Teilnehmer zum Thema Homeoffice und Büro.
Daraus das Wichtigste in Kürze:
-
Knapp 90 % der Mitarbeiter möchten weiterhin zeitweise von Zuhause arbeiten, 2-3 Tage pro Woche wäre ideal.
-
Fast 80 % gaben an daheim gleich gut oder sogar besser zu arbeiten.
-
Ca. 2/3 der Teilnehmer fühlen sich auch daheim gut bis sehr gut wahrgenommen
-
Das Verhältnis zum Arbeitgeber hat sich im Durchschnitt sogar leicht verbessert
-
Die Befragten schätzen die gewonnene Flexibilität und haben große Angst diese wieder zu verlieren.