Das neu bezogene Gebäude Haus F in Stuttgart ist die Hauptanlaufstelle für Patienten des Katharinenhospitals im Klinikum Stuttgart. Der Neubau beherbergt radiologische Kliniken, Teile der Inneren Medizin und Stationen mit etwa 250 Betten.
Unsere raum rebellen waren für die Innenraumgestaltung der Sonderzonen wie zum Beispiel die Cafeteria, die Kapelle und den Abschiedsraum federführend. Wir begleiteten die Möblierungsplanung für Büro-, Besprechungs- und Aufenthaltsbereiche bis hin zur Vorbereitung der Ausschreibung. Wir fanden es war an der Zeit für einen Besuch in Begleitung von Heike Hentschel, Servicecenter Bau und Engineering, Klinikum Stuttgart gKAöR.
Ankommen
Übersichtlich, klar und offen sind die Attribute, die mir beim Betreten von Haus F sofort augenscheinlich und spürbar sind. Das Gebäude nimmt Besuchende mit seinem tageslichtdurchfluteten Atrium und einem langgezogenen Empfangsbereich auf. Bereits nach dem Eintritt aus dem Windfang widmet sich freundliches Klinikpersonal den möglichen Fragen der Besuchenden im Foyer.
Die Wartezonen für Besuchende sind leicht an den organisch geschwungenen Holzbänken auszumachen, die sich mit ihrem natürlich warmen Ton vom umgebenden Weiß abheben.
Ein besonderes Café
Das Café im Klinikneubau Haus F erfreut sich großer Zustimmung bei Patienten und Klinikpersonal. Im Entree des Cafés herrscht rege Betriebsamkeit. Es duftet nach frischem Kaffee. Besucher und auch Klinikpersonal kommen an, wählen an der Theke aus und bleiben, um zu verweilen.
Mit gediegenen Grundtönen und gedämpften Farbakzenten unterscheidet sich dieses Café deutlich von herkömmlichen Klinik-Cafeterias. Die elegante Gestaltung mit schlanken Stromschienen und filigranen Pendelleuchten setzt feine Akzente. Der Raum fließt und hat klar lesbare Raumzonen.
Ein Lounge-Bereich und ein langer Besprechungstisch werden durch individuelle Pendelleuchten betont. Der Raum wird gut angenommen. Selbst Dienstbesprechungen von medizinischen Fachbereichen finden dort statt. Auch die Kolleg*innen der Serviceabteilung Bau und Engineering nutzen einen Teil der langen Tafel oft für kurze Arbeitsbesprechungen mit anderen Fachabteilungen oder externen Firmen. Die perforierte Deckenmaßnahme dämpft die Lautstärke. Trotz regem Besuch ist es angenehm und ruhig.
Der Loungebereich im Café begeistert mit bequemen Sesseln und floralen Wandstoffen. Das florale Motiv durchzieht den Raum als wiederkehrendes verbindendes Element auf akustisch wirksamen Wandelementen.
Kapelle und Gebetsraum
Der Kapellenraum im Klinikum bietet einen Rückzugsort für Patienten, Ihre Angehörigen und das medizinische Personal gleichermaßen. Inmitten des Klinikumfelds dient der Kapellenraum als Ort der Ruhe und Besinnung, ermöglicht Besuchenden ihre Emotionen zu verarbeiten und Kraft zu schöpfen.
Die raum rebellen haben die Gestaltung des Kapellenraums im Klinikum in enger Zusammenarbeit mit Vertreter*innen der Nutzergruppen konzipiert. Daraufhin wurden nicht nur die Möbel gemeinsam definiert, sondern auch der Altar und Ambo von den raum rebellen entworfen.
Der Kapellenraum hält besondere Lichtblicke bereit. Eine Wandnische gegenüber dem Kapelleneingang schafft einen Rahmen zum Ablegen elektrischer Votivkerzen. Eine umlaufende Lichtvoute in der Raumdecke betont die Hauptrichtung des Raums und schafft ein weiches, diffuses stimmungsvolles Grundlicht. Als besonderer Akzent fällt das in die Seitenwand eingelassene opake Glas-Kunstwerk auf, das aus dem Bestand übernommen wurde und durch eine Hinterleuchtung im Kappelleninnenraum zur Geltung kommt.
Die Behaglichkeit des hell gestimmten Kapellenraums wird durch die Materialität der Möbel weiter unterstrichen. Die Altarmöbel sind aus geschichtetem Holz gefertigt worden dessen Furnierlagen die Kanten der weiß beschichteten Möbel betonen. Gegenüber diesem Weiß haben sich Tabernakel und Kerzenhalter auf dem Altar wirksam ab. Die Kapellenstühle sind lasiert, wodurch die natürliche Holzmaserung zu Tage tritt und zum Platz nehmen einlädt.
Im Klinikum direkt neben dem Kapellenraum wurde ebenfalls ein muslimischer Gebetsraum mit Mihrab, Gebetsteppichen, Wudu-Bereich und Platz für Gemeinschaftsgebete geschaffen. Beide Räume, Kabelle und Gebetsraum, unterstreichen eine ganzheitliche Auffassung von Gesundheit welche nicht nur körperliche, sondern auch psychische und spirituelle Aspekte beinhaltet.
Visualisierungen als Entscheidungsgrundlage
In unserer planerischen Projektbegleitung spielten Visualisierungen eine zentrale Rolle. Durch unsere Visualisierungen konnten wir die vorgesehene Ausstattung, Farbkonzeption und Lichtstimmung simulieren und zu einer wichtigen Abstimmungsgrundlage für unseren Kunden machen.
Empathie in der Planung
Wenn es um unsere Gesundheit geht, besinnen wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge, die wir im gesunden Zustand bisweilen als selbstverständlich erachten und daher weniger präsent wahrnehmen. Die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Stuttgart war für uns besonders, da wir uns hier intensiv in die Perspektive von Patienten, ihren Angehörigen und den Mitarbeitenden hineinversetzt haben. Wir haben uns gefragt, was in dieser besonderen Situation passiert und wie wir sie für die Menschen angenehm gestalten können.
"Wir haben mit den Rebellinnen in einem Neubauprojekt bei der Planung der Innenausstattung und -gestaltung zusammengearbeitet. Die Aufgabenstellung war vielfältig: Vom klassischen Einzel- bis zum Gruppenbüro, von Cafeteria bis Kapelle. Wir sind von den Ergebnissen und der visuellen Umsetzung begeistert. Danke für die angenehme und professionelle Zusammenarbeit sowie eure kreativen Ideen." - Heike Hentschel, Servicecenter Bau und Engineering, Klinikum Stuttgart gKAöR
Als raum rebellen setzen wir uns für die Realisierung moderner Arbeitswelten bei unseren Kunden und deren Mitarbeitende ein. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, Strukturen und Zusammenhänge in Kontext zu setzen. Wir erstellen Ablauf-, Entwurfs-, Detail und Ausführungsplanungen und begleiten deren räumliche Umsetzung - sowohl planerisch als auch koordinativ vor Ort.
Комментарии